VON A WIE ANISYSOP BIS Z WIE ZITRONENVERBENE

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VON A WIE ANISYSOP BIS Z WIE ZITRONENVERBENE

Man kann sich für diesen Frühlingsabend kaum einen angenehmeren Platz vorstellen. Mit einer Tasse Kräutertee in der Hand schauen wir durch das Glasdach auf die untergehende Sonne und lauschen Geschichten über Kräuter. Man möchte lange zuhören, so angenehm lässt es sich hier verweilen. Aber wir haben noch etwas vor, wir werden sammeln gehen und dann ein frisches Abendessen aus den grünen Zutaten zubereiten.

Kleine Kräuterkunde

Bärlauch, Brennnessel und Giersch erkennt man noch recht einfach, da sind sich die Teilnehmerinnen des ersten Kräuterstammtischs 2018 einig. Aber bei Gundermann und Spitzwegerich ist es gut, noch einmal genau fragen zu können. Woran erkennt man die Pflanzen, welche Form haben die Blätter und welche Farbe die Blüten? Sabine Reuter und Daniela Zenker zeigen, erklären und beantworten Fragen. Es wird ein lebhafter und fröhlicher Austausch von Ideen, Erfahrungen und Rezepten. Unser Gespräch geht bei Quark mit Kräutern und Salat aus Wildgemüse weiter, wir sind uns einig: der Geschmack überzeugt. Die schärferen Kräuter wie Bärlauch und wilder Schnittlauch würzen den Quark und passen sehr gut zu dem sahnigen Geschmack. Giersch, Löwenzahn und andere mildere Wildgemüse verbinden sich durch ein einfaches Dressing aus nussigem Distelöl und Zitrone, erstaunlich wie aus den einzelnen kräftigen Aromen ein harmonisches Ganzes wird.

Ein besonderer Ort der Ruhe

Bestimmt kommen viele der Gäste des Abends zu einem der nächsten Termine wieder. Eine Kräuterspirale anlegen, für Leinensträuße Flachs in Form bringen, Kräuterkunde oder Lavendel. Mit feinem Gespür für das jeweils zur Saison Passende wählen die Gärtnerinnen aus und stellen das Jahresprogramm zusammen. Man lernt immer etwas dazu, erhält Anregungen und neue Ideen, vor allem aber tauscht man sich mit anderen Interessierten aus. Die malerisch mit Blick zur Landeskrone gelegene Gärtnerei ist ein schöner Ort für einen ruhigen Abend jenseits von Hektik und Stress.

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Handarbeit und Sorgfalt

Das Besondere an der Biogärtnerei Wagner ist das umfassende Wissen über Kräuter. Die Umstellung auf die biologische Anbauweise zertifiziert nach den Richtlinien des Gäa e.V. war ein großer Schritt, um diese Philosophie praktisch zu leben. Die Sorgfalt der Arbeit beginnt beim Aussähen und Pikieren, jede einzelne Pflanze wird im Wortsinne sorgfältig herangezogen. Dieses zeit- und arbeitsaufwändige Verfahren wird heute nur noch von wenigen angewandt. Ein eigenes Profil zu entwickeln, die Kunden zu finden, zu gewinnen und zu binden, das ist ein langwieriges Projekt. Im Gespräch wird klar, wie viel Liebe und Energie in dieses Vorhaben gesteckt wird. Zusätzlich zu den Kräutern gibt es zwei weitere Standbeine, die das Angebot vervollständigen: die Stauden- und Gemüsegärtnerei sowie die Betreuung von Gräbern auf den Görlitzer Friedhöfen.

Das Besondere genießen

Der Görlitzer Markt, die besonderen Termine der Naschallee, das sind die besten Plattformen der Gärtnerei. Man kommt ins Gespräch und gewinnt die interessierten Kunden. Die herrlichen Kräutersträuße sind blühende Boten der Gärtnerei, die man sich mit nach Hause nimmt und die einen so neugierig machen, dass man den Ort sehen möchte, wo das wächst, was in der Vase blüht. Die Bamberger Hörnchen wachsen tatsächlich in Görlitz? Das möchte man sich anschauen! Und wenn man etwas wirklich Besonderes verschenken möchte, was wäre sinnvoller und schöner als eine Auswahl aufeinander abgestimmter Stauden? Kräftige, schöne und gute Pflanzen die ohne Chemie gezogen wurden und mit dem Boden der Lausitz hervorragend zurechtkommen? Für Ideen und Fragen sind Sabine Reuter und Daniela Zenker immer offen. Vielleicht möchte man statt eines einfallslosen Gutscheins lieber mal die Bepflanzung für eine Kräuterspirale verschenken? Oder einige wirklich besondere Kräuter, die in dem Garten der Beschenkten garantiert noch nicht zu finden sind?

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Selbst entdecken lohnt sich!

Die Biogärtnerei Wagner kooperiert mit anderen regionalen Biobetrieben. Was nicht hier angebaut wird, das kann man vielleicht auf dem Lindenhof finden? Was an Kräutern und Gemüsen in der Gärtnerei Wagner angebaut wird, findet seinen Weg in die hochwertigen und überregional bekannten Produkte von Gut Krauscha. Kooperation ist das A und O, für die Kunden ist das ein Gewinn. Aber vor allem empfehle ich allen Neugierigen, die Gärtnerei selbst zu besuchen. Es lohnt sich, diesen ein wenig verwunschenen und malerisch schönen Platz in Görlitz zu besuchen. Am besten, um sich mit frischem Gemüse und einem Kräuterstrauß selbst zu beschenken. Oder natürlich, um an einem der Termine neue Impulse und Entspannung zu finden.

Dieser Text und die Bilder stammen vom Blog Ein Korb voll Glück, in dem Anja Nixdorf-Munkwitz mit Liebe und Sachverstand über regionale Gaumenfreuden berichtet. Auch die anderen Beiträge lohnen die Lektüre! Anja Nixdorf-Munkwitz lebt in der ländlichen Oberlausitz und leitet die Stiftung Kraftwerk Hirschfelde.

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